1920 - 1939

1920

Anschaffung eines „nicht zu kleinen Reservemotors ...und überhaupt ist die Möglichkeit der Vergrösserung der Gemeinde gebührend im Auge zu behalten"

1921

zweite Pumpe und Ersatzmotor von 25 PS; Ankauf von Land im Storchen für: Fr. -.99 bis Fr. 3.65 pro m²; Kritik an Arbeitsvergebungen für Leitungsbau und Fuhrleistungen

1922

Das Unternehmen Wasserversorgung ist finanziell saniert; Wassermesser: Wirte und Handwerker eher dafür, Milchproduzenten dagegen

1923

„Die Versorgung mit Trinkwasser ist eine Notwendigkeit und auch eine moralische Pflicht der Genossenschaft"; der Vorstand erhält die Kompetenz, kleinere Erweiterungen selber zu beschliessen; das Recht, im Storchen Grundwasser zu pumpen erlischt am 1.1.1973

1924

Der Regierungsrat beschliesst, die Genossenschaft in den Konzessionsbestimmungen über Dauer, Rückkauf und Heimfall ihrer Pumpanlagen gleich zu behandeln wie Gemeinwesen; vollautomatischer Betrieb wird angestrebt. Zusammenarbeit mit dem Elektrizitätswerk wird unumgänglich

1925

Erste Probebohrungen im „Stiegenhof"; erstmals wird ein Voranschlag (Budget) aufgestellt; Bau der Autostrasse (heute Ueberlandstrasse); Brunnenmeister Jakob Meier (1854-1925), Schlosser, verunglückt tödlich

1926

Konzessionsgesuch an den Kanton für die Entnahme von 2000 l/min im „Stiegenhof"

1927

Die Einführung der Vollautomatik macht sich bezahlt; grössere Abschreibungen sind möglich; für Hauszuleitungsröhren wird nicht mehr galvanisiertes Eisen, sondern Guss verwendet

1928

Die WVD beliefert 500 Gebäude mit 3000 Personen

1929

Neue Wasserleitungen im Zwinggarten, in der Glärnisch-, Bachtel-, Churfirsten-, Rotbuch-, Alpenstrasse und in der Quartierstrasse „Heinrich Trüb"

1930

Bau des Pumpwerks „Stiegenhof" mit Fernmeldeanlage und automatischem Betrieb (2 Pumpen zu je 1000 l/min)

1933

Ein neues Reservoir muss geplant werden, um mit billigem Nachtstrom aus dem Etzelwerk zu pumpen; bei einer Hahnenkontrolle findet Brunnen-
meister Marx 224 undichte Hahnen, 15 defekte Hauszuleitungen und viele nicht angemeldete Apparate; die neue Pumpanlage im Stiegenhof wird mit Wasserstands-Fernmeldeanlagen ausgerüstet, die elektrischen Apparate im EW der Gemeinde montiert, „schon mit Rücksicht darauf, dass die Wasserversorgungsanlage sehr wahrscheinlich an die Gemeinde zur Verwaltung übergehen wird"

1934

Neue sanitäre Anlagen, Strassenbesprengungen und Beregnungsanlagen für intensiven Gemüsebau erfordern immer mehr Wasser (1933: 390 l pro Tag und Kopf); Planung des Reservoirs Tichelrüti (2 Kammern zu 750 m3); der Gemeinderat sieht sich nach neuen Einnahmequellen um und wünscht, die Genossenschaft zu übernehmen

1935

Der Restanzenbetrag von nicht bezahlten Wasserzinsrechnungen und Anschlussgebühren wächst auf fast 8%; angesichts der schweren Krisenzeit sieht der Vorstand aber vorläufig von einer Bekanntgabe der Säumigen an der Generalversammlung ab

1936

Weiterhin grosse Übernahmegelüste der Gemeinde, vor allem Gemeinderat Oskar Trachsler pocht auf das gesetzliche Übernahmerecht; durch sogenannte Hofhahnen werden immer häufiger Gärten mit Schläuchen gespritzt; für die Eidg. Wehranleihe werden Fr. 10'000.- zur Verfügung gestellt; das bald 40-jährige Leitungsnetz wird langsam störanfällig, besonders die alten schmiedeeisernen Zuleitungen zeigen Defekte und müssen durch Gussröhren ersetzt werden

1937

Ein neuer Motor der MFO und eine neue Pumpe von Sulzer werden im Storchen in Betrieb genommen

1938

Ein neuer Präsident kann nur mittels Amtszwangs gefunden werden (Jakob Weiss), Gemeinderatspräsident Trachsler verweist ihn auf den Rekursweg; die Genossenschaft hat 182 Mitglieder; sie versorgt 695 Liegenschaften mit 4752 Wasserverbrauchern

1939

Ankauf von Röhren, Blei und Formstücken als Kriegsreserve „für diese unsichere Zeit", das Militär bezahlt kein Wasser, vergeudet es aber, was zu Auseinandersetzungen zwischen dem Gemeinderat und der Wasserversorgung führt