1960 - 1979
1960
Erste Gespräche mit der Stadt Zürich betr. Wasserentnahme aus dem Reservoir Milchbuck; 740 Anschlussgesuche
1961
Projekt Anschlussleitung an Reservoir Milchbuck nimmt Gestalt an, der Vorstand wählt eine überdimensionierte Leitung, um späteren Bedürfnissen Rechnung zu tragen
1962
Der zu gründende Zweckverband existiert vorerst nur in den Köpfen einiger weitsichtiger Planer wie Präsident Walter Gossweiler; das Grundwasser wird offensichtlich übernutzt (Zunahme des Wasserkonsums gegenüber dem Vorjahr 22%);
9. November in Kloten: Bildung eines Arbeitsausschusses für die Gründung einer Gruppenwasserversorgung Glattal-Furttal
1963
Trinkwasseruntersuchungen des Kantonschemikers ergeben: Stiegenhof: sehr gut, Zelgli: einwandfrei, Storchen: geniessbar, aber geschmacklich und geruchlich belastet. Die Typhus-Epidemie in Zermatt, die auf verunreinigtes Trinkwasser zurückzuführen ist, verfehlt ihre Wirkung nicht: die Quellen und das Pumpwerk Storchen werden viermal, Zelgli und Stiegenhof zweimal jährlich untersucht; neue Wasserverbraucher wie Badebassins, mobile Bassins, Autowaschanlagen, Duschen und dergl. tauchen auf; Gruppenwasserversorgung: Schwierigkeiten bei der rechtlichen Eingliederung der Dübendorfer Genossenschaft; der Greifensee wird als Wasserbezugsort fallen gelassen; seit dem 11. November bekommt Dübendorf Wasser aus dem Zürichsee, die tägliche Bezugsmenge von 1000 m3 (Option) hat "bereits den Grundwasserspiegel gewaltig erhöht"
1964
"wir sind für viele Jahre der Wassersorgen enthoben"; Leitungsnetz
51,5 km, 470 Hydranten, Erweiterung des Vorstandes auf 9 Mitglieder; Quellenverschmutzungen durch Ablagerungen von Gerümpel, Abfällen, Chemikalien und durch Autopflege im Wald
1965
Der Sonderfall Dübendorf bildet weiterhin ein Hindernis bei der Gründung des Zweckverbandes; das Brunnenwasser bei der Kirche muss wegen Verunreinigung als Trinkwasser abgeschrieben werden; beim Flugzeugabsturz am 21. Oktober laufen ca. 2000 Liter Flugpetrol aus
1966
Verabschiedung einer Vereinbarung zwischen der Gemeinde Dübendorf und der Genossenschaft Wasserversorgung über den regionalen Wasserzweckverband
1967
Überregionale Pläne für die Oberlandautobahn und die Sagentobelbahn (Vorläufer der S-Bahn); Wassersprenger für Intensiv-Gemüsekulturen verbrauchen mehr als die halbe Pumpleistung der Anlage Zelgli, d.h. fast 700 l/min; schwierigere sanitäre Installationen werden in Zukunft von einem Fachmann begutachtet (Heinrich Rubli); Verschmutzung des Seewassers durch Phenol; seit September nimmt erstmals ein Vertreter des Gemeinderates (Ruprecht Wunderlin) an den Verhandlungen des Vorstandes teil
1968
Einrichtung einer bombensicheren Grundwasserfassung im Schulhaus Högler; die Wasserversorgung Falmen - vor Jahrzehnten im Streit mit der Genossenschaft - muss um Anschluss an das Wassernetz ersuchen, weil die Leitungen völlig veraltet sind und das Wasser mit Coli-Bakterien verseucht ist
Auch die Organe der Wasserversorgung Tobelhof-Gockhausen-Geeren "merken alsgemach, dass ihre Wasserwirtschaft mit der ständigen Entwicklung nicht Schritt gehalten hat", Gockhausen hat z.Z. ca. 800 Einwohner, diese verbrauchen 500 l pro Tag (Dübendorf 350 l)
1969
"Eine moderne Methode, verunreinigte Quellen zu sanieren, wäre die Bestrahlung des Wassers, ist aber sehr teuer", neue Wasserfresser geben Anlass zu Bedenken: Entsalzungs-, Sprinkler- und Berieselungsanlagen; eine elektrische Additionsmaschine für den Verwalter für Fr. 985.- wird beschafft.
Neue Konzeption der überregionalen Wasserverteilung (Poolsystem) durch den neuen Direktor der Wasserversorgung Zürich, Maarten Schalekamp; dadurch wird der Zweckverbandsvertrag über den Haufen geworfen; der Fremdwasserbezug nimmt laufend zu (z.Z. 28%) und "wirkt sich wohltuend auf die beängstigend tiefen Grundwasserstände aus"
1970
Tod von Brunnenmeister Wuhrmann, seine Funktion übernimmt interimistisch Josef Mair; alle administrativen Arbeiten werden immer noch von den Vorstandsmitgliedern erledigt; beim Reservoir Kämmatten sind Hangsicherungen nötig; Kündigung der Wasserlieferung für Gfenn und Hermikon durch die Gemeinden Volketswil und Schwerzenbach; ein formeller Anschluss an die Dübendorfer Wasserversorgung kommt nicht in Frage, weil einer "Entstaatlichung" gleichkommend; Lösung: die Politische Gemeinde übernimmt das Netz, und die Genossenschaft liefert das Wasser und unterhält das Netz; für die Schwimmbaderweiterung sind 4000 m3 Wasser nötig, man rechnet mit einer Einfüllmenge von 45 m3 pro Stunde
1971
Durch vorausschauende Planung können immer wieder alle Bauarbeiten für Strassen, Werkleitungen, usw. koordiniert werden, was viel Geld spart; vom Jahresverbrauch von 2,6 Mio m3 stammen bereits fast ein Drittel aus dem Zürichsee, nur noch 2% sind Quellwasser; die "Erasend gestiegene Optionsmenge" am Seewasserwerk verursacht entsprechende Kosten; Erörterung der Frage eines ständigen Bereitschaftsdienstes (Piquet) zum Wasserabstellen, für Reparaturen und Ausgraben von Leitungen, ein Werkzeugsortiment mit Absperrmaterial und Plänen wird sofort beschafft; das Alarmsystem für den Katastropheneinsatz der Polizei, der Feuerwehr, der Sanität und des Zivilschutzes wird studiert
1972
30% weniger Niederschläge senken den Grundwasserspiegel und lassen die Quellen spärlicher fliessen; die Einführung von Wassermessern würde den Wasserzins zusätzlich um mindestens 10% erhöhen; die Genossenschaft bezieht von Zürich täglich bis zu 6'000 m3 ; das Grundwasser hat einen Härtegrad von ca. 30-35°, im Leitungsnetz wird aber nur 12-19° gemessen, was auf das Seewasser zurückzuführen ist
1973
Der Gesamt-Wasserverbrauch übersteigt erstmals die 3 Mio m3-Marke, der mittlere Tagesverbrauch liegt bei 438 Litern pro Kopf (inkl. Industrie)
1974
Die Versorgungssicherheit erfordert ein neues Reservoir, da bei Ausfall einer einzigen grossen Hauptleitung der Netzdruck zusammenbräche: Projekt Tichelrüti II mit neuen Kammern von 5000 m3 für 3,25 Mio Franken
1975
Neufassung von drei alten Quellen am Zürichberg als Grundlage für eine Notstandswasserversorgung; Abbruch der alten, 1915/16 erbauten alten Reservoirkammer von 300 m3 und Neubau ; Sanierung des Pumpenhauses im Storchen; Verwendung von Duktil-Gussröhren mit Polyuretan-Beschichtung im Leitungsbau; das Gewässerschutzgesetz verlangt Schutzzonen
1976
Ein niederschlagsloser Juni und verantwortungsloses Rasensprengen lassen den Wasserkonsum gewaltig ansteigen: Spitzenverbrauch 810 Liter pro Tag und Kopf; Sparappelle verhallen ungehört, erst Einschränkungsverfügungen zeigen Wirkung; nur notfallmässiger Spezialeinsatz der WVD kann den Zusammenbruch des Versorgungssystems verhindern; 21.5.: Inbetriebnahme des Reservoirs Tichelrüti; Bau grosskalibriger Hauptleitungen; Einstellung des Pumpbetriebes im Storchen wegen Grundwasserverschmutzung durch Perchlor, grosser Aufwand für die Suche nach den Verursachern; allmählich grösser werdendes Umweltbewusstsein der Bevölkerung
1977
Totalrevision der beiden Reservoirkammern in der Tichelrüti aus dem Jahre 1934; konjunkturell bedingter Ausfall von Anschlussgebühren macht sich in der Rechnung bemerkbar; Ausbauprojekt für die Betriebswarte: Fernmelde- und Steuerungsanlage mit Datenvernetzung durch Einsatz eines Computers
1978
Mit "Besorgnis verfolgen wir seit Jahren die ständig wachsenden Kosten für den Fremdwasserbezug"; seit 1968 ist der m3-Preis um mehr als 400% gestiegen
1979
Ausbau der Betriebswarte fertiggestellt, der ungenutzte Dachraum wird zu einem Archiv umgestaltet, Bau einer Lagerhalle und Anschaffung eines Laufkrans, elektronische Ortungsgeräte können die 73 km Hauptleitungen und 30 km Hausleitungen besser überwachen (Verlustminimierung)