1900 - 1919
1900
Umstrittene Statutenrevision; die Austrittsgebühr wird auf 3000 Franken festgesetzt, "beim Ableben erfolgt der Austritt gratis"; die "Collectiv-Versicherung des Maschinisten" wird aus der Genossenschaftskasse bezahlt
1901
Gemäss Gutachten Ehrensberger hat die Genossenschaft einen Buchwert von 93'000 Franken, aber 123'000 Franken Schulden; Prozessvollmacht, um gegen "renitente" Mitglieder vorgehen zu können; aufgrund des erstellten Hydrantennetzes, das "der ganzen Gemeinde diene", erwartet die Genossenschaft einen Beitrag von der Zivilgemeinde
1902
Desavouierung des Vorstandes und Sabotage der Statutenrevision
1903
Demission des Vorstandes; der 20PS-Petrolmotor ist sehr teuer und dient vor allem gewerblichen Zwecken (Wassermotoren); Suche nach einem Ersatz (Benzinmotor); die Wasserverluste sind grösser als die gesamte Pumpenleistung; Schadenersatzforderungen an den alten Vorstand
1904
Senkung des Kraftwasserpreises wegen der "elekterischen Concurrenz"; zurzeit hat jeder Genossenschafter - da er persönlich und solidarisch haftet 1100 Franken Schulden (heutiger Geldwert ca. 25'000 Franken)
1906
Präsident Stutz erwähnt im Jahresbericht "das zur Zeit friedliche Zusammenarbeiten in unserem Geschäfte"
1907
Das Stadtforstamt "spricht seine Geneigtheit aus", die Küngenholzquelle an die Genossenschaft zu verkaufen; das Pumpenwasser wird fast gänzlich "von den Motoren verschlungen"
1908
Schlechte Erfahrungen beim Einsatz von Wassermessern in Neubauten; Rückzahlung eines Darlehens an die Konsumgenossenschaft
1909
Der Staat verlangt Werkpläne 1:500, ausgeführt von einem patentierten Geometer (Bachofen Uster); frühere Messfehler (bis 200 m) werden korrigiert
1910
Immer mehr Bauten werden ausserhalb des bestehenden Leitungsnetzes erstellt
1911
Für Abonnenten (ohne finanzielles Risiko) wird ein 20%iger Zuschlag auf den Wasserzins erhoben; Abonnenten, die alles Wasser von der WVD beziehen, werden ohne Einkauf (Fr. 20.-) als Mitglieder aufgenommen; die Politische Gemeinde verweigert einen Beitrag an die 60 Hydranten
1912
Wasserlieferung an die Zivilgemeinde zwecks Besprengens von Strassen wegen andauernder Trockenheit
1913
Ingenieur Peter, Direktor der Stadtwasserversorgung, beurteilt die Pumpanlage im Storchen in sanitarischer Beziehung als verfehlt; erste Bohrversuche auf dem Flugfeld
1914
Ersatz des Petrolkolbenmotors durch einen Elektromotor; neues Reservoir Tichelrüti soll mit Telefon und Wasserstandsmesser ausgerüstet werden; erste Verträge mit Grosskunden: Militärflugplatz sowie Flora und Zuppinger im Neugut
1915
Die Gebäudeversicherung (Brandassekurranz) dringt auf Sanierung der Anlagen und wünscht ein tiefer liegendes Zwischenreservoir oder einen gut funktionierenden Druckregulator; Entzug der Subventionen angedroht
1916
Bau des Zwischenreservoirs Tichelrüti 508 m ü.M. vollendet
1917
Erste Jahresrechnung ohne Verlust; Engpässe bei der Wasserlieferung
1918
Neue Pumpe im Storchen (500 l/min.); die Zivilgemeinde lehnt die Übernahme der Genossenschaft ab; die Bewohner im "Sonnenberg und im Kriesbach werden auf spätere und bessere Zeiten" vertröstet
1919
Volksabstimmung: Alle Grundwasserströme gehen an den Staat, und dieser erteilt nun allein das Recht zur Wasserentnahme; die Genossenschaft hat dadurch das Recht, aber auch die Pflicht, "Einge zu verhüten, welche das vorhandene Wasser verunreinigen könnten". Zwei kleine Laufbrunnen am Bahnhof und bei Gemeindeschreiber Küderli werden mit Wasser beliefert; neuer Tarif mit Berücksichtigung von Badeeinrichtungen, Abortspülungen und Kellerhahnen